Die Gaben der Natur – Rezept Wildpflanzenpeesto
11. Mai 2022Ein wenig wehmütig und doch zugleich auch freudig blicke ich auf das Bärlauchfeld am Waldrand auf meiner Lieblingsspazierrunde. Die weiße Blütenpracht sieht einfach herrlich aus und doch kündigt sie so langsam das Ende der Bärlauchsaison an. Meine Vorräte sind gut gefüllt und ich habe die Saison ausgeschöpft. Der Duft liegt noch immer in der Luft und ich bin dankbar für dieses wunderbare Geschenk.
Die Natur bietet uns eine unglaubliche Vielfalt, und es finden in den letzten Jahren immer mehr Wildpflanzen einen Platz auf unseren Tellern.
Gerade im Frühjahr bietet es sich an den Körper zu entlasten und mit vitalen Pflanzen zu entgiften.
Mit dem “Grün” vor unserer Haustüre lässt sich ein ebenso leckeres Pesto zaubern, dass zu gedünstetem Gemüse, zu Zucchini Nudeln, Kartoffeln und natürlich auch zu Vollkornpasta schmeckt.
Für ein Glas mit ca. 200 bis 250 ml Füllmenge benötigt ihr:
eine große Hand voll Wildpflanzen (Löwenzahn, Brennnessel, Giersch, Spitzwegerich, Knoblauchsrauke, Gänseblümchen 😉
ca. 80-100 ml Olivenöl
2 gestrichene Esslöffel Sonnenblumenkerne od. gehackte Walnüsse
eine Prise Salz
abgeriebene Schale einer Biozitrone
(und nach Gusto evtl. noch eine Knoblauchzehe)
Die Pflanzen am besten direkt beim Sammeln schon von evtl. kleinen Käfern befreien und gut waschen.
Pflanzen grob klein schneiden und in einen Ministandmixer geben, Olivenöl erst mal in kleinerer Menge und restliche Zutaten dazugeben und alles mixen, und dann das Öl nach Bedarf auffüllen und nochmals mixen. Alles gut durchziehen lassen und
möglichst innerhalb von wenigen Tagen aufbrauchen.
Guten Appetit!
Was steckt wirklich drin in dem Powergrün?
Wer schon einmal Brennnessel-Tee getrunken hat weiß um die harntreibende Wirkung. Doch die Brennnessel kann noch mehr. Sie ist reich an pflanzlichem Eiweiß, enthält Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen. Und gerade mal 100 g enthalten bis zu
330000 µg Vitamin C. Also eine richtige kleine Vitaminbombe!
Die reinigende Wirkung von Löwenzahn regt nicht nur den Stoffwechsel sondern auch den Geist an. Er macht es leichter angestaute Wut und Frustration abfließen zu lassen. Die Unterstützung der Leber bei der Entgiftung, sowie das Loslassen belastender Emotionen, stehen im direkten Verbund miteinander.
Vielleicht kennt der ein oder andere die juckreizstillende Wirkung von Spitzwegerich bei Insektenstichen?! Hierzu einfach ein Blatt des “Notfallhelfers” auf dem Stich reiben. Geschätzt wird Spitzwegerich insbesondere für seine entzündungshemmende und baktierentötende Wirkung. Die Inhaltsstoffe schützen Rachen und Schleimhäute.
Auch die Knoblauchsrauke findet Verwendung bei Erkältungen und Wundheilung. Sie wirkt blutreinigend, entgiftend und enthält mehr Vitamin C als Kopfsalat.
Der basisch wirkende Giersch fördert den Stoffwechsel, bietet einen hohen Eisen- und Vitamin C Gehalt und bietet gerade deshalb eine gute Unterstützung bei der Bekämpfung von Frühjahrsmüdigkeit.
Dem Gänseblümchen wurden schon viele verschiedene Bedeutungen zugeteilt – es stand für Schönheit, für Freude und Freiheit wie auch für Keuschheit uvm.. Das kleine Blümchen hat bestimmt jeder von uns als Kind schon mal verzehrt. Heute wertet es nicht nur optisch Salate auf, sondern bietet wertvolle Bitterstoffe, Magnesium, Eisen und auch Inulin, welches eine Verdauungsfördernde Wirkung hat.
Das hier war nur eine kleine Auswahl dessen, was uns die Natur schenkt.
Vor unserer Haustüre wächst ein Potpourri an lebendigen und vitalen “Zauberstoffen” – greifen wir zu und sind dankbar für das Geschenk Natur.
von B.S. – www.bettinaschubert.com