Heilige Landschaft Pfaffenwinkel – mein Einstieg in die Geomantie
30. Mai 2022Artikel von bak
„Die Menschheit muss lernen, dass wir ohne die Erde nicht leben können – die Erde aber sehr wohl ohne uns Menschen“
Letzten Sonntag war ich an einer geomantischen Exkursion um den Hohen Peißenberg beteiligt. Meinen ersten Einstieg in die Geomantie und die Kreis Kultur fand ich in Marlenes Jurte in Bad Kohlgrub auf dem Gelände vom Seinz, wo sich eine Gruppe Menschen im April traf. Kreis Kultur, ehrliches Mitteilen, Zuhören, Erfahrungen miteinander teilen…das kannte ich vor langer Zeit. Insofern war es ein Wieder erinnern. In der Jurte spürte ich in einer Meditation das erste Mal für ein paar Augenblicke ganz deutlich den „Atem von Mutter Erde (Gaia)“. Meine Neugier war geweckt.
So meldeten wir uns zu Marlenes „Geomantie Exkursion Hohen Peißenberg“ an. Die erste Station der Erkundung bildete die St. Georgs Kapelle. Behutsam und mit Respekt vor der Natur und ihren Wesen näherten wir uns der Lichtung, in der ein Maronenbaum steht. Wahrnehmungs- und Atemübungen bereiteten uns auf das ganz persönliche Eintauchen in den Geist der Landschaft vor. Die Atemübung fand ich außergewöhnlich, denn sie beinhaltete die Verbindung mit der höchsten Quelle (oben) und der Erde (unten) und mit der Schöpfung (Horizontale)…Ganzheitlich.
Marlene führte uns in die Drachenlinien dieser Landschaft ein. Drachenlinien sind Kraftlinien der Erde (Äquivalente: axiotonale Linien, Ley-Linien). So bildet Murnau den Kopf der Drachin. Drachin? Ja, Drachin, denn jetzt ist die Zeit Qualität in der die heilige weibliche Energie wieder Präsenz gewinnen darf und wird, um die aus der Balance gekommenen (rein patriarchalen) Energien zurück ins Gleichgewicht zu bringen. Es darf Heilung geschehen, Heilung der Erde, der Landschaft, Heilung aller Lebewesen.
Mein innerer Impuls an der St. Georgs Kapelle war, dass ich mich, behutsam ohne Geräusche zu produzieren, ohne einen Halm zu knicken – lautlos und achtsam, als Teil der Landschaft – fortbewegen sollte. Mehrmals ging ich um die Kapelle herum um dann weiter unten auf einer kleinen Lichtung meinen Platz in der Landschaft zu finden. Meine Wahrnehmung und Erfahrung in diesen Augenblicken war, dass die Trennung zwischen mir und der Landschaft aufgehoben ist, ich war die Landschaft. Gefühle der Dankbarkeit und Verbundenheit mit der Schöpfung durchfluteten mich.
Wir verließen diesen Landschaftsraum wo wir als Gruppe alleine waren und einen geschützten SEINS-Raum hatten um uns am Parkplatz Hohen Peißenberg zu treffen. Energiewechsel …. da wir nun mit vielen Menschen zusammentrafen.
Wir versammelten uns am Fuß der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, vor der Holzskulptur von Peter Florian Frank mit den drei ineinander geschlungenen Schleifen und der Inschrift: Heilige / Landschaft / Pfaffenwinkel. „(…) Es klingt in dieser Landschaft ein besonderer Klang; es leuchtet ein zauberhaftes Licht und verleiht ihr Glanz. Es ist ein tiefes Empfinden: das Gefühl an einem besonderen Ort dieser Erde zu sein(…)”.
In der Vergangenheit saß ich öfters auf der Bank mit dem phänomenalen Fernblick vor der Skulptur; nur nahm ich sie bisher nicht wahr und Marlene wies uns auf die Bedeutsamkeit hin.
Im „weiblichen“ Teil der Kirche mit Mutter Maria und der zartrosafarbenen Energie fühlte ich mich sehr aufgehoben. Einige von uns waren hier im Raum der Kirche und es begann ein leises Tönen….ich bekam den Impuls mit einzustimmen…für einige Augenblicke war ich der Klang, die Trennung von dem „Tönenden“ oder dem Ich und dem Raum bzw. dem Klang war verschwunden….Einheit.
Wir gingen nach einiger Zeit aus der Kirch nach draußen, auf eine freie Bank mit großartigen Ausblick auf die Berge vom Chiemgau bis zu den Ammergauern und darüber hinaus…in Stille saßen wir, uns spürend…für Augenblicke war es mir wiederum gegeben, der Raum, die Landschaft zu sein, ohne jegliche Trennung.
Marlene führte uns in einfache, aber sehr kraft- und wirkungsvolle Rituale ein, die nicht nur für uns selbst hilfreich sind, um uns zu zentrieren und zu spüren, sondern insbesondere die Landschaft, den Raum der uns umgibt und auf dem wir leben, zu heilen. Die „Träne des Mitgefühls“ – ein Tribut an den Hohen Peißenberg als Teil der Heiligen Landschaft, berührte mich besonders.
Fazit: Den Ruf spürte ich schon sehr lange, nur nahm ich ihn nicht wahr. Jetzt nehme ich ihn war: „Earthkeeper“ sein.
Geomantin: Marlene Schroeferl – www.hagia-chora.org